PFARRGEMEINDE
PFUNDERS

10. Januar 2025

Fronleichnam   [9. Juni 2012]

"Sie erkannten ihn am Brechen des Brotes..."

Wir essen das Brot:
Wir empfangen den Leib Christi.
So zeigen wir:
Wir sind mit Christus verbunden.
Wir gehören zu ihm.
Wer mit Jesus Mahl halten
und mit ihm eins werden will,
muss bereit sein, zu lieben.

Jeder, der denkt:
ich will nicht lieben;
ich will nicht verzeihen;
ich will nur an mich denken;
die anderen sind mir gleichgültig:
der sondert sich ab. Er sündigt.

Wenn er das heilige Brot isst,
wird er nicht eins mit Christus,

er wird auch nicht eins mit den andern
.

(G. Weber)

Pfingsten 2012 „Lasst uns Kirche sein,“   [27. Mai 2012]

Lasst uns Kirche sein,
die am Lernen ist.
Die die Fragen der Frauen hört,
die das Suchen der Männer sieht
und nicht bloß uralte Einsicht wiederkäut,
sondern ringt.

Lasst uns Kirche sein,
die menschlich ist.
Die warmherzig urteilt,
die weitherzig lehrt,
handfest dient
und nicht nach der Erhabenheit,
sondern dem Boden fragt.

Lasst uns Kirche sein,
die wahrhaftig ist.
Die das Notwendige sagt,
die das Erforderliche bezeugt
und sich nicht an den Spielen der Welt orientiert,
sondern am Reich Gottes.

Lasst uns Kirche sein,
die nährend ist.
Die frisches Brot anbietet und wilden Wein,
die hofft, und nicht bloß argumentiert,
und die nicht nur losspricht,
sondern wärmt.

Lasst uns Kirche sein,
die nach Güte und Großmut riecht.

Jacqueline Keune

200 Jahre Pfarrei Siegsdorf   [5. Mai 2012]

Schon seit 50 Jahren bestehen die Verbindungen zwischen Pfunders und der Gemeinde Siegsdorf in Chiemgau. Für diese Feier haben die Pfarrgemeinde mit Pfarrer Thomas von Rechberg und die Gemeinde Siegsdorf mit dem 1. Bürgermeister Thomas Kamm ein schönes Programm zusammengestellt. Bei diesen Feiern haben auch Vereine aus Pfunders mitgewirkt: Musikkapelle Pfunders, Schützenkompanie Pfunders sowie der Männerchor Pfunders.

Modell der Pfarrkirche von Siegsdorf, das auf einem Wagen beim Festumzug mitgeführt wurde.

Sonntag, 29. April 2012: Segnung der neu restaurierten Orgel in der Pfarrkirche von Siegsdorf.

Montag, 30. April 2012: Konzert der Musikkapellen Vogling-Siegsdorf und der Musikkapelle Pfunders in der Festhalle.

Dienstag, 01. Mai 2012: Einzug zur Feldmesse, Feldmesse und gorßer Festumzug in Siegsdorf

Aus dem Trausnteiner Tagblatt vom 03. 05.2012

„Der Festzug zeigte die bunte Vielfalt des Siegsdorfer Vereinslebens ebenso wie das der Mutterpfarrei Vachendorf, die mit vielen Vereinsfahnen hinter der Musikkapelle Holzhausen-Vachendorf den Festzug anführte. Auf zwei Festkutschen begleiteten die Geistlichkeit und die Bürgermeister aus Siegsdorf, Vachendorf und Vintl/Pfunders den Zug und auf sechs herrlich geschmückten und von prächtigen Gespannen gezogenen Wägen präsentierten sich die neu gebauten Kirchenmodelle. Im Maßstab 1:25 waren in unendlich mühsamem originalgetreuem Nachbau die Kirchen Maria unbefleckte Empfängnis Siegsdorf, die Wallfahrtskirche Maria Eck, die Filialkirchen Hammer und Eisenärzt. die alte Taufkirche St. Johann sowie die Kapelle aus dem Ortsteil Hochberg-Höll entstanden.
In farbenprächtigen Zügen schlossen sich die Vereine der Gemeinde ihrem jeweiligen Gotteshaus an, musikalisch begleitet von der Musikkapelle Vogling-Siegsdorf, der Siegsdorfer Jugendkapelle und der Musikkapelle aus Pfunders/Südtirol. Mit dem Pustertaler Bergort Pfunders verbindet die Gemeinde seit 50 Jahren eine Freundschaft, die vor allem von den Vereinen gepflegt wird und in gegenseitigen Besuchen bei Festen oder Jubiläen ihren lebendigen Ausdruck findet. Bürgermeister Walter Huber aus dem Hauptort Vintl war zum Jubiläum ebenso angereist wie eine Abordnung der Schützen und die komplette Musikkapelle.
Im Siegsdorfer Festsaal und im neuen Feuerwehrhaus fand der großartige Festtag bei Blasmusik und freundschaftlichen Gesprächen eine würdigen Abschluss. Bürgermeister, Pfarrer und auch Festleiter Lechner zeigten sich im Gespräch mit unserer Zeitung hocherfreut über ein sehr gelungenes Fest, das wieder einmal die Leistungsfähigkeit der Dorfgemeinschaften in der Großgemeinde deutlich gemacht hat“.

Pfunderer Musikanten vor dem Altar bei der Feldmesse

Gedanken zum Tag für geistliche Berufungen   [21. April 2012]

P. Severin Leitner SJ vor einer Kirche mit einer Gruppe Indios

P. Severin Leitner in den Anden, Südamerika; Ausschnitt: „Wenn Seelsorge zum Abenteuer wird.“

Bevor ich in die Dörfer ging, wurde über Radio mitgeteilt, dass der „Padre“ kommt und Messe feiert. Wenn ich hingekommen bin, oft nach stundenlangem Fußmarsch, habe ich mich deutlich mit einer Pfeife oder durch Klopfen an die Türen bemerkbar gemacht. Die Teilnahme an den Messfeiern war unterschiedlich. In einem Dorf waren zum ersten Mal zwei alte Frauen. Sie sagten mir, dass fast alle zu den Adventisten übergetreten sind. Beim zweiten Besuch kamen schon vier und einige Kinder. Ich teilte Süßigkeiten aus und ermunterte sie, bei meinem nächsten Besuch wieder zu kommen. Beim dritten Besuch, es war die Messe vor Weihnachten, waren es fast 30. Sie sagten mir etwas, was mich sehr betroffen gemacht hat und was ich öfters in solchen Dörfern gehört habe: „Padre, wir sind ganz verlassen und vergessen“.

Ostersonntag 2012   [8. April 2012]

Auferstandener, Hochaltar Pfarrkirche Pfunders

Ein fiktiver Dialog zwischen „Christ“ und „Hoffnungsvoll“.

Christ: Und hat dir der Vater seinen Sohn offenbart?
Hoffnungsvoll: Nicht beim ersten noch beim zweiten, noch beim dritten, noch beim vierten, noch beim fünften, auch nicht beim sechsten Mal.
Christ: Dachtest du daran, das Beten aufzugeben?
Hoffnungsvoll: Ja hundert und aberhundert Mal.
Christ: Und wie wurde er dir offenbart?
Hoffnungsvoll: Aus dem Wort „Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten“ (Joh. 6,35) erkannte ich aber: Glauben und Kommen ist ein und dasselbe. Wer kommt, das heißt, wer in seinem Herzen und Gemüt dringend nach Rettung durch Christus verlangt, der glaubt tatsächlich an Christus.

John Bunyan, Pilgerreise, 1678

Karsamstag   [7. April 2012]

Medaillon, barocke Statue der Mater dolorosa, Pfarrkirche Pfunders

Biblischer Hintergrund:

Der Sabbat ist der jüdische Ruhetag. An diesem Tag arbeiten Menschen jüdischen Glaubens nicht. Deswegen musste Jesus noch am Freitag beerdigt werden. Am Karsamstag wurden Wachen vor dem Grab von Jesus positioniert. Sie sollten darauf achten, dass der Leichnam nicht gestohlen wird und so die Aussage im Land verkündet werden kann, dass Jesu auferstanden sei.
Am Karsamstag wurde aber nicht nur Jesus für tot erklärt, sondern auch die Hoffnung auf einen Retter begraben. Denn am Karsamstag versteckten sich die Jünger aus Angst selbst am Kreuz hingerichtet zu werden.

Gemeindepraxis:

Dieser Tag der Depression besiegelte bei vielen Menschen den Glauben an einen neuen Anfang. Symbolisch kann man für den Karsamstag sagen, dass trotz der hoffnungslosen Lage das Leben weitergeht und bessere Tage folgen, wie die Auferstehung Jesu deutlich macht.
Erst in der Nacht zum ersten Ostertag oder sogar in der Frühe des Ostermorgens kommen die Christen zur Feier der Auferstehung zusammen, verbunden mit der Segnung des Osterwasser, des Osterfeuer und der Osterkerze. Die Glocken, die sich am Gründonnerstag mit vollem Geläute nach dem Abendmahls- Gottesdienst verabschiedet hatten, kehren am Karsamstag beim Gloria in der hl. Osternacht wieder mit vollem Klang zurück.

Josef Dirschl

Karfreitag   [6. April 2012]

Ecce homo; Liebfrauenkirche München

Im Kreuz ist Heil

Wir haben einen Felsen, der unbeweglich steht,
wir haben eine Wahrheit, die niemals untergeht.
Wir haben Wehr und Waffen in jedem Kampf und Streit,
wir haben die Gewissheit von Gottes Herrlichkeit.

Wir haben einen Tröster voll heiliger Geduld,
wir haben einen Helfer von liebevoller Huld…
Wir haben einen Quelle, die niemals je versiegt,
wir haben Kraft zum Tragen, die keiner Last erliegt.

Wir haben hier die Fülle, seitdem der Heiland kam,
wir haben dort ein Erbe, so reich und wundersam.
Wir seh´n ein Ziel, das leuchtend unbeschreiblich ist,
wir haben alles, alles, in dir, Herr Jesu Christ.

Nach G. Lachemann und H.v. Redern, 1936

Gründonnerstag   [5. April 2012]

Jesus am Ölberg, Medaillon Rosenkranzkönigin, Pfarrkirche Pfunders

In stiller Nacht
zur ersten Wacht,
ein Stimm´ begunnt zu klagen;
am düstern Ort,
im Garten dort
begunnt ein Herz zu zagen.

Ach, Vater, lieber Vater mein
und muss den Kelch ich trinken,
und wenn es soll
nicht anders sein,
mein Seel´ lass nicht versinken.

Geistliches Volkslied von 1632

Palmsonntag in Pfunders   [31. März 2012]

Palmsonntag 1969 in Pfunders; Aufnahme von Lehrer Albin Oberhofer

Der fröhlichste Sonntag in der Karwoche ist der Palmsonntag. Auf hat man viele „Langesbräuche“ vereint. Es war richtiges Fest für die „Buibnam“, für die die Buben also. Die männliche Jugend konnten ihre Geschicklichkeit und auch Kraft beim der Tragen der Palmbesenstangen beweisen. Die alten Pfunderer erzählen noch mit Stolz, dass nach dem die Palmbesen in die Kirche getragen wurden, sie nach oben gestemmt werden mussten. Die höchsten Stangen hätten sogar das Kirchengewölbe erreicht.

Der Palmbesen wurde und wird auch heute noch mit vielen bunten Bändern geschmückt. In den Palmbuschen, der an der Stange befestigt wurde, sind Palmkätzchen, Kranewittstauden, Buchs und Ölzweige mit eingeflochten. Die gesegneten Palmbesen werden und wurden beim Hof am Gartenzaun aufgestellt. Die erwachsenen Frauen haben meistens einen großen Palmbuschen getragen. Diese gesegneten Sträucher wurde bei heftigen Sommergewittern im Herd zu Hause verbrannt; das sollte Schutz vor den Naturgewalten gewähren.

Auch heute noch werden die Palmbesen getragen. Die Kinder im Kindergarten bringen von zu Hause die Stangen mit, die Opas und Väter binden im Kindergarten die Palmbesen. Die Kinder tragen dann die Palmbesen zur „Palmweihe“ beim Felderkreuz und sie ziehen dann gemeinsam mit allen Gläubigen und dem Priester zur Pfarrkirche.

4. Fastenwoche   [20. März 2012]

Ein erhobener Zeigefinger sagt mir:
Halt, so geht es nicht weiter!
Vorsicht, du machst einen Fehler!
Pass auf! Keinen Schritt weiter!
Der erhobene Zeigefinger lässt mich zusammenzucken.
Er macht mich sprachlos. Lässt mich still stehen.

Eine entgegengestreckte Hand sagt mir:
Du bist nicht allein. Ich stütze dich.
Hab Vertrauen. Lass dich auf mich ein.
Lass uns den Weg gemeinsam gehen.
Zusammen werden wir es schaffen!
Die Hand, die sich mir entgegenstreckt, gibt mir Mut.
Sie macht mich froh. Sie lässt mich meinen Weg weitergehen.
Die helfende Hand steht neben mir.
Sie rettet mich!

(Autor und Quelle unbekannt)

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